Zum Thema Abnehmen kursieren vielfältige Empfehlungen. Besonders derzeit gehypte Diätmethoden wie Low Carb, Paleo etc. mischen unsere althergebrachten Informationen über das Abnehmen ganz schön auf. Mit unter zu Recht, denn nicht alles, was man noch vor 20 Jahren empfohlen hat, ist derzeit noch uneingeschränkt richtig. Aber: Es haben sich auch ganz schön viele Mythen in den Köpfen mancher Abnehmwilliger eingenistet. Wir haben die größten Irrtümer rund ums Abnehmen ohne Kohlenhydrate für Sie zusammen gestellt und beleuchten, was dran ist und wie Sie es noch besser machen können, um tatsächlich erfolgreich Gewicht zu verlieren.
Das sind die größten Irrtümer rund ums Abnehmen ohne Kohlenhydrate
1. Weizenmehl ist verboten!
Weizenmehl ist nicht gleich Weißmehl: Die Farbe sagt nichts über die Getreideart aus. Zwar ist Weizenmehl häufig in Form von voll ausgemahlenem Mehl (Type 405) anzutreffen, aber es gibt durchaus auch Weizenvollkornmehl. Letzteres ist empfehlenswert. Der Verzehr von weißem, voll ausgemahlenem Mehl sollte tatsächlich reduziert werden, dazu zählen vor allem Weißbrot und Brötchen, Backwaren und Kekse.
2. Obst ist verboten!
Nein, Obst in Maßen ist und bleibt gesund – auch bei einer Diät. Es ist zwar Fruchtzucker (ein einfaches Kohlenhydrat) enthalten, aber auch viele Ballaststoffe, also komplexe Kohlenhydrate. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel nicht so rasch an, dass eine übergroße Insulinantwort notwendig wäre. Zwei Portionen Obst am Tag, eine Portion so groß, wie die eigene Hand, sind während Ihrer Diät nicht nur erlaubt, sondern auch erwünscht!
Tipp: Obst ist nicht nur wichtig für eine optimale Nährstoffversorgung während Ihrer Diät, sondern ist ein sehr guter Ersatz für Süßigkeiten, Desserts und Co. Eine Diät mit Obst kann leichter durchgehalten werden. Verzichten Sie lieber auf Süßigkeiten. So umgehen Sie einen der größten Irrtümer rund ums Abnehmen ohne Kohlenhydrate.
3. Wer abnehmen möchte, muss auf Kohlenhydrate verzichten!
Das stimmt so pauschal nicht. Wir unterscheiden gute und schlechte Kohlenhydrate – letztere sind zu meiden. Gute, komplexe Kohlenhydrate können Ihre Diät aber sogar unterstützen. Fazit: Nicht alle Kohlenhydrate sind Dickmacher. Meiden Sie die schlechten Kohlenhydrate aus Weißmehlprodukten und Zucker. Gute Kohlenhydrate, die in Vollkorngetreide und –produkten stecken, sowie in Gemüse und Hülsenfrüchten, sind erlaubt.
4. Morgens und mittags sind Kohlenhydrate erlaubt, abends sollte man Sie auf keinen Fall essen, wenn man abnehmen möchte!
Die Wahrheit ist, Kohlenhydrate können gar nicht wissen, wie spät es ist. Sie werden zu jeder Uhrzeit gleich verstoffwechselt. Wichtig ist: Insgesamt nicht zu viel zu essen (auch nicht zu viele Kohlenhydrate) und abends zuckerreiche Produkte und Lebensmittel aus überwiegend einfachen Kohlenhydraten zu meiden. Vollkornbrot in bedarfsgerechten Maßen ist also auch abends erlaubt. Nur vor dem Fernseher naschen oder zuckerhaltige Getränke trinken, sollten Sie wirklich nicht.
5. Man darf nur 3 Mahlzeiten essen, wie es Low-Carb-Konzepte vorgeben!
Derart pauschale Aussagen sind nicht zeitgemäß. Jeder Stoffwechsel ist unterschiedlich. Viele Menschen profitieren von gesunden, leichten Snacks. Nur Dauersnacken, also ständig kleine Snacks – oder gar Süßes – in den Mund zu schieben, sollte man tatsächlich unterlassen, denn das bremst die Abnahme.
Tipp: Schauen Sie für sich, ob Sie mit 3, 4 oder 5 Mahlzeiten am besten zurecht kommen. Wichtig ist, dass Sie sich wohlfühlen und nicht hungern müssen.
6. Eiweiß darf man so viel aufnehmen wie man möchte.
Nein, zu viel Eiweiß kann auf Dauer den Nieren schaden. Daher empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung eine maximale Eiweiß-Aufnahme von 2 g pro Kilogramm Körpergewicht. Es stimmt zwar, dass man auf eine ausreichende Eiweiß-Zufuhr während der Diät achten sollte. Die Menge an Eiweiß sollte etwa 15 -20% der aufgenommenen Energie ausmachen bzw. bei einer erwachsenen Frau 0,8 g pro Kilogramm Normal-Körpergewicht betragen. Ein „umso mehr, desto besser“ ist in Bezug auf Eiweiß also nicht richtig. Die Ernährung sollte trotz erhöhter Eiweißzufuhr ausgewogen sein.
Tipp: Kombinieren Sie Eiweiß aus tierischen und auch aus pflanzlichen Quellen, um sich optimal mit diesem wichtigen Nährstoff zu versorgen. Auf künstliche Eiweißprodukte wie Pulver und Co. können Sie getrost verzichten.